Kunsttage in Siedelsbrunn - Zeitungsbericht im Starkenburger Echo

28. Juli 2012  | kag

Mit freundlicher Genehmigung des Starkenburger Echos

Haltbares zum Thema Zukunft

Kultur - Im Kloster „Buddhas Weg " in Siedelsbrunn werden eine Woche lang Kunstwerke aus Stein und Stahl geschaffen

Starkenburger Echo 

Eröffnung: Die 18. Kunsttage dauern bis zum 5. August. Das Kloster „Buddhas Weg" in Siedelsbrunn dient als „Basislager". Foto: Karl-Heinz Köppner

SIEDELSBRUNN. 

„Es geht darum, die Lücke zwischen dem Kunstweg in Ober-Abtsteinach und dem Weg von der Kreidacher Höhe auf die Tromm zu schließen." So begründete Alfred Wolf die Initiative des Ortsbeirates unter Leitung des Ortsvorstehers Helmut Gremm, auch in und um Siedelsbrunn einen Kunstweg zu schaffen. Künftig wird es möglich sein, vom Hohberg in Abtsteinach bis zur Tromm zu wandern und dabei Kunst zu genießen. Dafür wurde eigens ein neues Stück Wanderweg angelegt. Auch mögliche Positionen für die Kunstwerke wurden schon erkundet. Dabei mussten sich die Initiatoren natürlich mit den Grundstückseigentümern abstimmen.

Wolf ist auch teilnehmender Künstler bei den 18. Kunsttagen, die in der Region von der Sparkassenstiftung gefördert werden. Wie bei den 17. Kunsttagen im April im Grasellenbacher Gassbachtal wird das Thema der Werke die Zukunft sein - Jahresmotto der Sparkassenstiftung. Ein weites Feld, in dem sich die Künstler mit einer einzigen Beschränkung ausdrücken können: die Werke müssen haltbar sein. „Wir haben dieses Jahr keine Malerei zugelassen, nur Werke aus Stein und Stahl," erläuterte Hans Adler, Vorsitzender der Sparkassenstiftung. Es hat sich gezeigt, dass zu filigrane Arbeiten zu sehr unter den Umwelteinwirkungen leiden. Insgesamt gibt es 100 Kunstwerke, die im Zuge der Aktionen entstanden. „Das ist ein Pfund, mit dem man wuchern kann," so Adler.

Termine

28. Juli bis 4. August:
Arbeiten im Outdoor-Atelier, täglich von 9.30 bis 17 Uhr. -

Dienstag,
31. Juli: Multimediale Präsentation der Künstler und ihrer bisherigen Werke im Teehaus des Klosters (19 Uhr). -

Sonntag, 5. August: Finissage; Treffpunkt am Parkplatz
des Klosters (10 Uhr).

Martin Hintenlang betonte, dass auch die Bevölkerung die Kunstwerke annimmt. „Früher war hier ja künstlerisches Brachland," meinte er, aber jetzt zeigten sich die Menschen vor Ort neugierig und interessiert und seien auch stolz auf die entstandenen Kunstwege. Hintenlang hatte die ersten Kunsttage im Jahr 2000 initiiert und ist seither Teilnehmer und künstlerischer Leiter. Allerdings mahnte auch
er an, dass die Kunstwege noch mehr beworben werden könnten. „Gerade bei einem Besuch der Sommerrodelbahn und später einmal der Draisine bietet es sich doch an, einen Spaziergang auf den Kunstwegen anzuschließen."

Die Künstler sind, von den heimischen Martin Hintenlang und Alfred Wolf abgesehen, alle zum ersten Mal bei den Kunsttagen im Odenwald dabei. Sie kommen aus ganz Deutschland und leben für die Zeit der Kunstaktion im Kloster „Buddhas Weg". Dies befindet sich in der ehemaligen Fachklinik am Hardtberg. Bis 2008 wurden hier vor allem Menschen mit Suchtproblemen behandelt. Seit 2010 leben buddhistische Mönche und Nonnen im Kloster, in dem auch Seminare und Kurse angeboten werden. „Man nennt uns auch in der Presse die Buddhas auf dem Berg," schmunzelte Hausleiterin Hue Nghiem. Sie hofft, dass der Geist des Klosters die Künstler positiv beeinflusst. „Was wir heute denken, werden wir morgen sein," zitierte sie Buddha und ergänzte, dass das gut zum Thema Zukunft passe. Auch der Wald-Michelbacher Bürgermeister Joachim Kunkel lobte den „besonderen Ort", an dem die Kunsttage dieses Mal stattfinden.

Das Kloster hatte sich auf Anfrage sofort bereit erklärt, als Unterkunft und „Basislager" für die Künstler zu dienen. Sie werden die meiste Zeit dort arbeiten. Zelte sorgen für Schutz vor zu viel Sonne oder Regen. Zuschauer sind eingeladen, den Entstehungsprozess der Werke mitzuverfolgen. Auch Kindergartengruppen oder Schulklassen können vorbeikommen. „Die Kernarbeitszeit ist von 9.30 Uhr bis 17 Uhr. Wenn nicht gerade Mittag gegessen wird, ist immer jemand da," ergänzte Martin Hintenlang. Auch wird es möglich sein, kleinere Werke der Künstler zu besichtigen und zu erwerben.