Was macht eigentlich krank?


Die krankmachenden Faktoren aus Sicht der TCM


Krankheitsfaktoren sind eigentlich neutrale Kräfte - sie sind nicht von vorneherein schädlich für uns. Treffen sie jedoch auf eine gestresste und geschwächte Abwehrlage, können sie entsprechende Symptome hervorrufen.
Man unterscheidet innere von äußeren krankmachenden Faktoren.


Äußere krankmachende Faktoren

Hiermit sind fünf so genannte (potentiell) überfordernde Witterungseinflüsse gemeint:

 

  • Wind
  • Hitze
  • Trockenheit
  • Feuchtigkeit
  • Kälte.


Ein bisschen Wind oder Hitze macht kaum jemanden etwas aus. Es wird uns nicht wirklich aus dem Gleichgewicht bringen. Je intensiver der Witterungseinfluss aber wird oder je empfindlicher wir gegenüber einem spezifischen klimatischen Reiz sind, umso schneller werden wir darauf reagieren.


Am Beispiel des Windes (= Yang) kann man das schön sehen. Wenn es draußen stürmt und tobt, die Fensterläden klappern und das Licht im Haus flackert, spüren viele Menschen in sich eine aufsteigende Nervosität. Wenn Sie nun ein Holztyp sind und ohnehin empfindlich auf Wind reagieren, wird sich der Sturm draußen auf ihren latent oder auch offenbaren inneren Wind unter Umständen fatal auswirken. Man wird gereizt bis zornig, vielleicht folgt eine Migräneattacke oder in extremen Fällen kann es zu einem Schlaganfall kommen.


Innere krankmachende Faktoren

In diese Kategorie gehören fünf Emotionen, die wohl jeder Mensch aus seinem eigenen Erleben kennt:

 

  • Wut
  • Freude
  • Traurigkeit
  • Grübeln
  • Angst.

Auf den ersten Blick mögen die inneren und äußeren Faktoren nicht viel gemeinsam haben. In der Tat aber sind sie über die fünf Wandlungsphasen und die 5-Elemente-Lehre eng miteinander verbunden.


Jeder kennt aus eigener Erfahrung den Einfluss der aktuellen Wetterlage auf unser Gemüt. Wenn die Sonne scheint, fühlen die meisten von uns sich gleich wesentlich beschwingter und sind frohen Mutes. Etwaige Hindernisse können uns nicht viel anhaben. Beide Faktoren Sonne (= Hitze) sowie das Gefühl des beschwingt seins (= Freude) werden dem Element Feuer zugerechnet. Regnet es indessen den ganzen Tag „blasen wir eher Trübsal" und sind schwerfällig und träge - körperlich und geistig. Feuchtigkeit und die Neigung zum Grübeln gehören zum Element Erde. Wir sehen anhand dieser Beispiele, dass die äußeren (= Makrokosmos) und die inneren Faktoren (= Mikrokosmos) gleicher Natur sind.